Beschreibung
Los Angeles – 4. März 2021 – Vom eindringlichen Klang der Beerdigungsglocken und dem emotionalen Wehklagen auf dem Opener “Mother” war klar, dass John Lennons erstes Studioalbum als Solokünstler nicht mit seinen bisherigen Arbeiten zu vergleichen war. Aufgenommen wurde John Lennon/Plastic Ono Band 1970, kurz nach dem Ende der Beatles. John entledigte sich auf dem Album jeglichen Beiwerks und schuf Raum für eine Art kreativen Exorzismus, einen fast unerträglich ehrlichen Seelenstriptease, der mehr als nur eine Offenbarung bereithielt. Als Inspiration diente die Urschreitherapie, die John und seine Frau Yoko Ono mit Dr. Arthur Janov durchführten. Mit der minimalistisch besetzten Plastic Ono Band – mit Ringo Starr am Schlagzeug, Klaus Voorman am Bass und dem Produzenten Phil Spector – stellte sich John auf dem persönlichsten Album seiner Karriere seinen Dämonen, verkündete seine Liebe für seine Frau, ging mit falschen Vorbildern ins Gericht und beerdigte einen Traum. Heute gilt das Album als absolute Krönung seiner Solokarriere, der Moment, in dem der größte Rockstar der Welt seine Seele öffnete und allen zu Füßen legte – ehrlich und revolutionär, wie sie im Kern war.
Nun feiern Yoko Ono Lennon und Capitol/UMe das 50-jährige Jubiläum von John Lennons bahnbrechendem und einflussreichen Meisterwerk mit dem 8-Disc Super Deluxe Boxset John Lennon/Plastic Ono Band – The Ultimate Collection. Es ist ein wirklich intensives Hörerlebnis und eine ausführliche Entdeckungsreise durch ein Album, das John selbst als “das Beste, was ich je getan habe” beschrieb. Das Projekt ist von Yoko Ono Lennon autorisiert, die auch die Produktion und den Kreativprozess begleitete. Das zuständige Audioteam war dasselbe, das auch an der 2018 erschienen und von der Kritik gefeierten Imagine – The Ultimate Collection gearbeitet hat, darunter der dreifache GRAMMY-Gewinner, Engineer Paul Hicks und die Mixer/Engineers Rob Stevens und Sam Gannon. Die Ultimate Collection holt den Zuhörer direkt ins Studio, wo er die Aufnahmen, die 1970 in den EMI Studios 2 & 3 in der Abbey Road stattfanden, genau nachverfolgen kann. Auch Lennons nach dem Ende der Beatles entstandene Singles “Give Peace A Chance”, “Cold Turkey” und “Instant Karma! (We All Shine On)” werden hier nochmal präsentiert. Von der ersten Idee bis zum finalen Master zeigen unveröffentlichte und rare Demos, Proben, Outtakes, Jams und Gespräche im Studio den Entstehungsweg dieser unvergesslichen Songs. Insgesamt enthält das Set sagenhafte 35 bisher unveröffentlichte Demos und Outtakes.
Auf sechs CDs und zwei Blu-ray Audios enthält diese historische, geremixte und neu gemasterte Collection insgesamt 159 Tracks, also elf Stunden Musik; dazu kommen zwei Postkarten (“Who Are The Plastic Ono Band?” und “You Are The Plastic Ono Band”), ein “War Is Over!”-Poster und ein umfangreiches, 132 Seiten starkes Hardcoverbuch mit Songtexten, seltenen Fotos, Memorabilia und ausführlichen Notizen. Entworfen und bearbeitet wurde das Buch von Simon Hilton, dem Compilation Producer und Production Manager der Ultimate Collection-Serie. Es erzählt die Geschichte hinter jedem einzelnen Song und beschreibt den Entstehungsprozess des Albums anhand älterer und brandneuer Interviews in den Worten von John & Yoko und von einigen anderen Beteiligten.
Im Vorwort schreibt Yoko: “Was John und ich an den Alben mit der Plastic Ono Band besonders mochten, war, dass wir der Welt damit eine ungeschönte, grundlegende und absolut aufrichtige Realität anboten. Wir beeinflussten andere Künstler, machten ihnen Mut und machten eine diese Kombination aus Verletzlichkeit und Stärke, die zu der Zeit in der Gesellschaft nicht auf viel Verständnis stieß, zu etwas, auf das man stolz sein konnte. Für einen Beatle war es geradezu revolutionär, zu sagen: ‘Schaut, ich bin ein Mensch, ich bin echt’. Das hat John eine Menge Überwindung gekostet.”
Die lockeren Jams, die sich zwischen John und der Band zwischen den einzelnen Aufnahmen entwickelten, bilden ein auffälliges Gegengewicht zu den ernsten Themen des Albums. Zusätzlich in der Sammlung enthalten ist die komplette Session zu Yoko Onos parallel erschienenem Yoko Ono/Plastic Ono Band, mit den ungeschnittenen Songs in voller Länge und Originalgeschwindigkeit, sowie drei unveröffentlichten Improvisationen.
Ähnlich wie die vorangegangenen Ausgaben von Ultimate Collection bietet auch dieses Set mehrere unterschiedliche, sehr intensive Hörerlebnisse – von den brandneuen Ultimate Mixes, bei deren ausgefeiltem Sound Johns Stimme im Mittelpunkt steht; den Elements Mixes, die einzelne Elemente der Mehrspuraufnahmen isolieren und hervorheben, um die ganze Tiefe und den Detailreichtum zu zeigen; den Raw Studio Mixes, die dem Hörer die Möglichkeit geben, den exakten Moment live mitzuerleben, in dem John und die Plastic Ono Band die Songs aufnahmen – unbearbeitet und ohne Effekte, Delays oder Reverbs –, bis zum Evolutionary Documentary, einer einzigartigen Track-by-Track Audiomontage, die die Entwicklung der einzelnen Songs nachzeichnet – vom ersten Demo zum finalen Master – mit Anweisungen, Proben, Aufnahmen, Mehrspur-Experimenten und Studiogesprächen. Die Blu-ray Audios bieten verschiedene Audioqualitäten wie z. B. HD, Studio Quality 192kHz/24bit Audio in Stereo und 5.1 Surround sowie Dolby Atmos Mixes.
Darüberhinaus wird Plastic Ono Band in weiteren physischen und digitalen Konfigurationen erhältlich sein, darunter die 1CD-Version mit den Ultimate Mixes des Originalalbums und drei auf keinem Album erschienenen Singles, sowie eine erweiterte 2CD- bzw. 2LP-Version mit einer zusätzlichen CD/LP mit Outtakes von allen Songs.
Ultimate Mixes
Der bereits erwähnte Paul Hicks hat das Originalalbum John Lennon/Plastic Ono Band unter Aufsicht von Yoko Ono Lennon in den Abbey Road Studios von Grund auf und originalgetreu neu abgemischt. Er nutzte High-definition 24 bit-192kHz Audiotransfers der originalen Mehrspuraufnahmen erster Generation und das Ergebnis ist herausragend. Besonders in 5.1 Surround Sound und Dolby Atmos bieten diese neuen Ultimate Mixes klangliche Tiefe, Schärfe und Reinheit auf einem beeindruckenden Level. “Mit der Ultimate Mixes Serie wollte Yoko vor allem drei Dinge erreichen: einen respektvollen Umgang mit den Originalen, einen insgesamt klareren Sound und dass besonders Johns Stimme mehr in den Vordergrund tritt. ‘Es geht um John’, sagt sie. Und damit hat sie recht. Es ist seine Stimme, die auf dem Album besonders tief berührt.”
Outtakes
Die Sammlung beinhaltet unveröffentlichte Stereo-Outtakes von jedem einzelnen Song. Beim Mischen wurden Balance und EQ den original Albummixen angepasst; mit dezenten zusätzlichen Effekten im Stil eines “Rough Listening Mix”, wie ihn John & Yoko und Phil Spector auch zum Anhören in der Abbey Road benutzt hätten. Zu den Highlights gehören “Mother” (Take 61) ohne Glocke und mit einem Monomix für die Drums, “Love” (Take 6) gespielt von Lennon auf der Akustikgitarre ohne Spector am Klavier, die erste Probe von “Remember” (Rehearsal 1), welches ursprünglich langsamer und ruhiger war, “Well Well Well” (Take 2) mit einem Instrumental-Jam als Abschluss, “Look At Me” (Take 2) mit Clawhammer-Technik und “Cold Turkey” (Take 1) mit einem funky Gitarrensound von John und Eric Clapton.
Demos
Neben den Outtakes gibt es Originalaufnahmen jedes Songs, von einer Kassette oder einem Tonband, oder von der allerersten Probe oder Studiodurchlauf. Es ist erstaunlich, wie nah an der Vollendung einige der Songs schon waren, bevor es überhaupt ins Studio ging, und was letztendlich aus ihnen wurde. Die meisten dieser Aufnahmen sind bis heute unveröffentlicht.
Elements Mixes
Die Elements Mixes von Hicks holen einige verborgene Elemente, die man sonst leicht überhört oder die gar nicht zum Einsatz kamen, in den Vordergrund und bietet ihnen eine größere und hellere Bühne, um mehr Detailreichtum und einen reinen Klang zu ermöglichen. Die Idee hinter den Mixen ist, dass, wenn die Hörer diese Elemente auf diese Art und Weise entdeckt haben, sie sie auch in den originalen Albummixen hören werden und so ein ganz neues Hörerlebnis genießen können. Zu diesen Elementen gehören z. B. Johns isolierte Gesangsspur für “Mother”, die Conga auf “I Found Out”, die zusätzlichen Vocals auf “Hold On”, die abweichende Orgelaufnahme auf “Isolation”, ungenutzte Maracas auf “Well Well Well” und der ursprüngliche Guide Vocal für “God”.
Raw Studio Mixes + Outtakes
Die Raw Studio Mixes wurden von Rob Stevens abgemischt und sie entführen den Hörer mitten ins Studio in der Abbey Road, um am eigenen Leib zu spüren, wie es war, den Studiosessions beizuwohnen. Die Songs wurden ohne Effekte, Delays oder Reverbs gemixt, damit der Sound so nah wie möglich an der Originalperformance ist – live und unverfälscht. So bieten die Raw Studio Mixes ein ganz anderes Hörerlebnis, frei von klangverändernden Techniken und Ausschmückungen, die bei der Produktion des Originalalbums 1970 zum Einsatz kamen, und enthüllen in diesen Studioaufnahmen weitere Feinheiten und Tiefe.
Das Evolution Documentary
Bei den Evolution Mixes handelt es sich um Mini-Documentaries, die über ihre einzelnen Elemente, Arrangements und die beteiligten Musiker die Entwicklung jedes einzelnen Songs nachzeichnen. Samm Gannon zog das Material aus den original 8-Spuraufnahmen, Live-Tonbandmitschnitten und -mixen und ein paar Demokassetten. Jeder Evolution Mix durchläuft die Sessions des jeweiligen Songs in chronologischer Reihenfolge – angefangen von den Demos und/ oder frühen Mitschnitten bis zu den finalen Mixen – und dokumentiert so den kreativen Weg von der Idee bis zum vollendeten Werk, beleuchtet unterschiedliche, manchmal versteckte Teile der Multitracks mit der ganzen Magie, dem Handwerk, Geheimrezepten und Gesprächen, die die Entwicklung des Songs begleiteten und vorantreiben. Die Sessions sind geprägt von einem Gefühl der Leichtigkeit und Fröhlichkeit, das den bedrückenden Themen gegenübersteht, die das Album durchziehen. Die Mixe sind ein Fenster in diese Welt und holen den Hörer ins Studio – zu John, Yoko, Phil und der Plastic Ono Band.
Die Jams
Trotz des ernsthaften Tons des Albums hatten John und die Plastic Ono Band, zu der manchmal auch Yoko, Billy Preston und Phil Spector gehörten, zwischen den Takes eine Menge Spaß, jammten spontan, spielten Rock’n’Roll-Klassiker, improvisierten und experimentierten an frühen Versionen von einigen von Johns anderen Songs. Diese 22 Jams wurden in der Reihenfolge des Aufnahmedatums angeordnet und sind hier zum allerersten Mal erhältlich. Unter den zahlreichen Juwelen befinden sich spontane Performances von Chuck Berrys “Johnny B. Goode”, Fats Dominos “Ain’t That A Shame”, Little Richards “Send Me Some Lovin’” und eine witzige Parodie von Elvis Presley, die Johns Begeisterung für frühen Rock’n’Roll unterstreicht. Andere Highlights sind spielerische Versionen von “Hold On” und ein paar frühe Versuche von “I Don’t Want To Be A Soldier Mama, I Don’t Want To Die”, welches auf seinem nächsten Album Imagine landete.
Yoko Ono/plastic Ono Band – The Live Sessions
Am 10. Oktober, dem Tag nach Lennons 30. Geburtstag, nahmen Yoko, John, Klaus und Ringo eine experimentelle Freeform-Jamsession auf, die auf Yokos parallel erschienenem Album Yoko Ono/Plastic Ono Band herauskam. Die komplette Session ist mehr als dreimal so lang wie das Originalalbum und ist auf dieser Blu-ray Audio zum ersten Mal in voller Länge zu hören. Die Aufnahme wurde von Sam Gannon neu gemixt und findet sich hier in High-res Audio, Originalgeschwindigkeit und ohne Edits. Der Track “Why” dauert 18 Minuten und “Why Not” mehr als 21 Minuten. Abgerundet wird die Livesession mit drei bisher unveröffentlichten Improvisationen: “Life”, “Omae No Okaa Wa” und “I Lost Myself Somewhere In The Sky”.
LP 1: The Ultimate Mixes
LP 2: The Ultimate Mixes / Out-Takes
Tracks:
A1 | Mother Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano, Vocals – John Lennon | |
A2 | Hold On Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Vocals, Guitar – John Lennon | |
A3 | I Found Out Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Vocals, Guitar – John Lennon | |
A4 | Working Class Hero Guitar, Vocals – John Lennon | |
A5 | Isolation Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano, Organ, Vocals – John Lennon | |
B1 | Remember Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano, Vocals – John Lennon | |
B2 | Love Guitar, Vocals – John Lennon Piano – Phil Spector | |
B3 | Well Well Well Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
B4 | Look At Me Guitar, Vocals – John Lennon | |
B5 | God Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano – Billy Preston Vocals, Piano – John Lennon | |
B6 | My Mummy’s Dead Guitar, Vocals – John Lennon | |
C1 | Mother / Take 91 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
C2 | Hold On / Take 18 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
C3 | I Found Out / Take 7 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
C4 | Working Class Hero / Take 10 Guitar, Vocals – John Lennon | |
C5 | Isolation / Take 1 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano, Vocals – John Lennon | |
D1 | Remember / Take 1 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Piano, Vocals – John Lennon | |
D2 | Love / Take 9 Guitar, Vocals – John Lennon | |
D3 | Well Well Well / Take 5 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
D4 | Look At Me / Take 3 Guitar, Vocals – John Lennon | |
D5 | God / Take 1 Bass – Klaus Voormann Drums – Ringo Starr Guitar, Vocals – John Lennon | |
D6 | My Mummy’s Dead / Take 2 Guitar, Vocals – John Lennon |